Kryptopyrrolurie und Operationen

Ein Vitalstoffmangel bei Operationen ist gefährlich

Wer unter KPU, so heißt die Kryptopyrrolurie kurz, leidet, der hat einen deutlichen Mangel an Vitalstoffen. Insbesondere ein Mangel an Vitamin B6, Zink und Mangan liegt bei den betroffenen Patienten vor.

Ursächlich für diesen Mangel an Vitalstoffen ist eine Stoffwechselfunktionsstörung bei der Häm-Synthese. Häm ist der Haupt-Bestandteil des Hämoglobins, weswegen die Krankheit auch häufig als Hämopyrrollaktamurie (kurz HPU) betitelt wird.

Die Stoffwechselfunktionsstörung ist der Grund, dass die Abbauprodukte der Häm-Synthese fälschlicherweise nicht über die Galle in den Darm, sondern über die Nieren in den Urin ausgeschieden werden.

Bei der Häm-Synthese werden aufgrund der Störung giftige Stoffe, sogenannte Pyrrole, gebildet. Diese versucht der Körper schnellstmöglich wieder los zu werden. Dazu werden diese Pyrrole an Vitamin B6, Zink und Mangan angelagert. Dieser Vorgang, der Chelatbildung genannt wird, lässt die Toxizität der Pyrrole verschwinden. Die Chelatbausteine werden anschließend über die Nieren in den Urin abgegeben, weswegen sich über einen Urintest auch die Krankheit KPU nachweisen lässt.

Vitalstoffe – wichtig für Knochen, Haut und Blut

Vitalstoffe sind wichtig für viele Prozesse im Körper. Vitamin B6 zum Beispiel spielt eine wichtige Rolle beim Aminosäurestoffwechsel und bei der Blutbildung. Ein Mangel an Vitamin B6 kann zu Blutarmut führen.
Die weiteren körperlichen Merkmale für einen Mangel an Vitamin B6 sind: Lichtempfindlichkeit, Erbrechen, Darmstörungen, Müdigkeit, Wachstumsstörungen, Krämpfe und Zittern, sowie auch Taubheitsgefühle in Armen und Beinen.

Zink hingegen ist besonders wichtig bei der Wundheilung. Darüber hinaus erhöht ein Mangel an Zink das Infektionsrisiko deutlich.
Viele weitere kleine Beschwerden sind darüber hinaus unterschiedlich stark gegeben. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, brüchige Finger- und Fußnägel, Haarausfall, schütteres und glanzloses Haar, häufig Schnupfen, Infekte und auch Lippenherpes. Seh-, Geruchs- und Geschmacksstörungen runden das Bild ab.

Mangan ist ebenfalls ein wichtiges Spurenelement. Ein Mangel an Mangan zieht nicht nur eine gestörte Wundheilung nach sich, sondern ebenfalls ein hohes Infektionsrisiko.
Gleichzeitig können durch Manganmangel weitere Beschwerden entstehen, die denen von Zinkmangel ähneln. Die Nägel und Haare werden glanzlos und brüchig, der betroffene Patient hat keinen Appetit mehr und verliert oft stark an Gewicht. Frauen können unfruchtbar werden und unter Menstruationsproblemen leiden.

Vitalstoffmangel und Operationen

Sicherlich ist bereits nach den obigen Ausführungen klar, dass ein Vitalstoffmangel keine gute Grundlage für Operationen ist, insbesondere wenn diese Operationen zum Beispiel rein kosmetischer Natur sind. Die Wunden verheilen schlecht, es kann zu Komplikationen kommen und Infektionen sind möglich.

Vor einer Operation sollte man sich jedenfalls mit den behandelnden Ärzten zusammensetzen und die aktuelle Situation, sowie den Vitalstoffmangel aufgrund der KPU ausführlich besprechen. Planbare Operationen sollten so geplant werden, dass vorab dem Körper eine ausreichende Menge an fehlenden Vitaminen und Spurenelementen zugeführt werden kann.

Wer unbedingt kosmetische Korrekturen wünscht, weil unter dem aktuellen Aussehen gelitten wird, der sollte sich in die Hand von erstklassigen Spezialisten begeben. Egal ob eine Brustvergrößerung in Berlin, eine Fettabsaugung in Köln oder eine Geradestellung der Nase in München gewünscht wird: nur wirklich erstklassig ausgebildete Ärzte werden auf die KPU und den damit verbundenen Vitalstoffmangel eingehen und entsprechend beraten. Hilfreich kann dann z.B. eine längere zusätzliche Gabe an Vitamin B6, Zink und Mangan vor und nach der OP sein.

Fazit

Die Krankheit Kryptopyrrolurie führt zu Problemen, die man zunächst gar nicht bedenkt. Der Vitalstoffmangel und die damit verbundenen Probleme ziehen sich durch das ganze Leben. Notoperationen wird man sicher nicht vermeiden können, aber alle planbaren Eingriffe sollten gründlich überdacht und vorbereitet werden.

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